Kampfer
Als eine der wichtigsten Heilpflanzen in Asien ist der Kampfer mittlerweile auch bei uns zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gekommen. Der typische Geruch der Pflanze ist klar, frisch und medizinisch und wird deshalb auch gerne für Saunaaufgüsse gebraucht.
Heutzutage ist der Kampfer viel mehr als nur eine Zierpflanze, er unterstützt viele Heilungsprozesse des Körpers. In jedem Fall sollte jedoch Vorsicht bei der Anwendung geboten werden. Der Kampfer ist giftig, weshalb man sich zuerst darüber informieren sollte wie man ihn richtig einsetzen kann.
Steckbrief zu Kampfer
Beschreibung
Der Kampferbaum hat eine glatte, graubraune Baumrinde und kann bis zu 30m hoch werden
Die Blätter sind ledrig, glänzend und dunkelgrün. Sie sind ca. 13cm lang und bis zu 5cm breit. Beim Austreiben sind die Blätter leicht rosarot. Sie sind ganzrandig und oval. Wenn man die Blätter zerstoßt oder zerreibt, entfaltet sich das typische Aroma des Kampferbaums.
In den Monaten von März bis Mai ist Blütezeit. Die Blüten sind weiß oder grün-gelb und sind in Rispen angeordnet.
Die Früchte sind ovale, erbsengroße Beerenfrüchte und werden bis zu 12mm groß.
Herkunft
Ostasien, China, Japan, Taiwan, Indien, Sri Lanka
Andere Namen
Kampferlorbeer, Campher
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl, Campher, Sesquiterpene, Phenylether, Ketone, Oxide
Verwendete Pflanzenteile
Rinde, Holz, Blätter
Aufbewahrung
Als ätherisches Öl luftdicht und kühl lagern
Kampfer als Heilpflanze
Das Kampferöl wird wegen seiner krampflösenden Wirkung besonders gerne gegen Erkältungskrankheiten, grippale Infekte und Atemwegsentzündungen eingesetzt. Seine durchblutungsfördernde Wirkung kommt vor allem beim Bekämpfen von Muskelschmerzen, Verletzungen und Verkrampfungen zu Gute.
Durch die entzündungshemmenden und kühlenden Eigenschaften werden auch gerne bei Gelenksentzündungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Kampfer sollte nur zur äußerlichen Anwendung oder zum Inhalieren genutzt werden, da ansonsten starke Nebenwirkungen auftreten können.
Heilwirkung von Kampfer
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- antibakteriell
- antimikrobiell
- beruhigend
- krampflösend
- herzstärkend
Wogegen Kampfer hilft
- Entzündungen
- Atemwegserkrankungen
- Rheuma
- arterielle Probleme
- Durchblutungsstörungen
- Entzündungen der Sehnen
- Arthritis
- Rückenschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Verspannungen
- Blähungen
- Durchfall
Wie Kampfer angewendet wird
- ätherisches Öl
- Salbe
- Inhalationslösung
- Badezusatz
- Creme
- Spiritus
- Saunaaufguss
Nebenwirkungen von Kampfer
Kampfer hat bei innerer Anwendung eine toxische Wirkung, z.B. Übelkeit, Erbrechen, Atembeschwerden, Verwirrtheit, Herzrasen, Pulsrasen.
Bei Kindern können diese Beschwerden auch bei einer äußerlichen Anwendung auftreten.
Generell sollte Kampfer immer verdünnt angewendet werden.
Studien zur Wirksamkeit
Die Kommission E und die ESCOP raten vor allem bei Herzbeschwerden, Erkältungen, Rheuma oder Luftwegserkrankungen zu einer äußerlichen Behandlung mit Kampfer.
Kampfer als Hausmittel
Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Kampfer als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Kampfer als:
Interessantes über Kampfer
Der Kampfer ist eine immergrüne Pflanze und gehört zu der Familie der Lorbeergewächse. Die Gattung Cinnamomum, aus die der Kampferbaum (Cinnamomum camphora) stammt, umfasst 250 bis 350 Arten.
In der Chinesischen Medizin wird Kampfer schon seit Jahrhunderten eingesetzt und dient dazu, Geist und Sinne zu öffnen, Schmerzen und Schwellungen zu beseitigen, sowie Parasiten abzutöten. In der indischen Kultur wird er genutzt um den Geist zu erwecken und dadurch die Meditation zu erleichtern. Kampfer verbreitete sich zu Beginn des 6. Jahrhunderts auch in die arabischen Länder aus. Sogar im Koran wird er erwähnt. Spätestens als er im Mittelalter Bestandteil der Arzneimittellehre wurde, bekam er einen wichtigen Platz in der Heilkunde. Man nutzte ihn auch zum Einbalsamieren von Leichen und für kultische Räucherungen.
Das Holz des Kampferbaums lässt sich leicht bearbeiten und ist doch sehr widerstandsfähig gegen Pilze und Insekten. Deswegen wird es im Bootsbau oder auch zur Herstellung für Möbel und Kunstgegenstände verwendet – der typische Kampferduft ist dabei ein willkommenes Extra.