Hausmittel gegen Durchfall

Hier erfahren Sie, welche Ursachen Durchfall hat und welche natürlichen Hausmittel dagegen wirken.

Ob es nun eine Magendarmgrippe oder einfach nur Stress ist, Durchfall ist so ziemlich das unangenehmste, was man sich vorstellen kann. Im Bauch kneift und rumort es ununterbrochen und man muss ständig zur Toilette rennen. Ungefähr jeder 3. Deutsche leidet mindestens einmal im Jahr unter Durchfall.

Meistens ist Durchfall harmlos und kann mit simplen Hausmitteln behandelt werden. Welche Mittel das sind, wie sie wirken und wie Sie diese anwenden können, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Durchfall entsteht, was nicht gegen Durchfall hilft und wann Sie bei Durchfall lieber doch einen Arzt aufsuchen sollten.

Wie Durchfall entsteht

Häufige Ursachen für Durchfall sind Magendarminfektionen, Lebensmittelvergiftungen und Reizdarmsyndrom

Grundsätzlich sollte man sich klarmachen, dass weicher Stuhlgang und Durchfall nicht das gleiche sind. Die Konsistenz unseres Stuhls ist von vielen Faktoren abhängig und kann daher oftmals verändert sein, ohne dass dies einen Krankheitswert hat. Von Durchfall spricht man ab 4 wässrigen, nicht geformten Stuhlgängen am Tag oder einer Stuhlmenge von mehr als 200 – 250 g pro Tag (bei Erwachsenen).

Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Durchfall ab einer Dauer von zwei Wochen. Der akute Durchfall ist hierbei die häufigere und ungefährlichere Form.

Durchfall ist keine eigene Krankheit, sondern ein Symptom verschiedener Krankheiten. Die häufigsten Ursachen von Durchfall sind:

Seltenere Ursachen von Durchfall sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Tumoren.

Es gibt für Durchfall unterschiedliche Mechanismen, die sich auch in ihren Ursachen unterscheiden:

  1. Zum einen kann es sein, dass die Darmschleimhaut aufgrund von einer Entzündung mehr Flüssigkeit absondert und dies dann zu Durchfall führt. Das ist zu Beispiel bei einer Infektion des Darms oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen der Fall.
  2. Andererseits kann auch mehr Flüssigkeit in den Darm gelangen, weil sich im Darm Stoffe befinden, die vermehrt Wasser ziehen. Dieser Mechanismus findet sich beispielsweise bei einer Laktoseintoleranz. Diese Form des Durchfalls bessert sich im Gegensatz zu den übrigen Formen durch Fasten.
  3. Auch vermehrte Darmbewegungen können Durchfall verursachen. Hierbei spielen vor allem psychische oder hormonelle Faktoren eine Rolle. Das bekannteste Beispiel für diese Form von Durchfall ist das so genannte Reizdarm-Syndrom.

Die erste der genannten Varianten kommt am häufigsten vor. Oft gibt es auch Fälle, in denen mehrere Mechanismen eine Rolle spielen.

Hausmittel gegen Durchfall

Bei Hausmitteln gegen Durchfall ist es wichtig zu verstehen, dass die verschiedenen Mittel über unterschiedliche Mechanismen wirken. Dadurch hilft es oft auch, mehrere dieser Mittel zu kombinieren. Außerdem sollte man sich über die Ursache des Durchfalls im Klaren sein, denn je nach Situation helfen bestimmte Mittel besser oder schlechter. Im Folgenden haben wir die 5 großen Wirkstoffgruppen zusammengefasst und kurz erklärt:

1

Rehydrierung (Mineralstoffe & Elektrolyte)
Eins der größten Probleme bei Durchfall ist der Verlust von Elektrolyten und Flüssigkeit über den Darm. Dies führt nämlich dazu, dass wir uns schwach und schlapp fühlen und kann bei kleinen Kindern und alten Menschen auch schnell gefährlich werden. Ein kontinuierlicher Ausgleich dieser Verluste ist daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Durchfall.

2

Adstringentien (Gerbstoffe)
Diese Stoffe bewirken ein Zusammenziehen der Schleimhaut. Bei Wunden kann dies die Heilung fördern, im Falle der Darmschleimhaut wirkt es dem Wasserverlust über den Darm entgegen, da die Schleimhaut weniger wasserdurchlässig wird.

3

Quellstoffe
Quellstoffe haben einen verstopfenden Effekt. Sie sorgen dafür, dass der Darminhalt länger im Darm verbleibt und fester wird. Das führt zu einer reduzierten Stuhlhäufigkeit und weniger Flüssigkeits- und Nährstoffverlusten.

4

Adsorbantien
Adsorbantien wirken lokal, indem sie bestimmte Stoffe im Darm binden. So können zum Beispiel Bakterien schneller ausgeschieden und die Heilung dadurch beschleunigt werden. Außerdem wird eine Aufnahme dieser Schadstoffe in den Blutkreislauf unterbunden.

5

Entkrampfende Mittel
Krämpfe sind ein häufiges und besonders unangenehmes Begleitsymptom bei Durchfall. Krampflösende Medikamente können daher schnell zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.

Tee als Hausmittel gegen Durchfall

Grundsätzlichen wirken Tees durch die zugeführte Wärme krampflösend und beruhigend auf den Darm. Außerdem ist auch die Flüssigkeitsaufnahme an sich gut, da sie einer Dehydratation entgegenwirkt. Folgende Tees haben sich bei Durchfall als besonders vorteilhaft erwiesen:

Mit Tees schlägt man bei Durchfall gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. So erreicht man durch das Trinken Rehydration und eine entkrampfende Wirkung. Bei der Wahl des richtigen Tees kann man gleich auch noch Gerbstoffe aufnehmen, die die Beschwerden noch einmal zusätzlich lindern. Besonders empfehlenswert ist der Tee aus getrockneten Heidelbeeren, der nebenbei auch noch sehr gut schmeckt. Weitere Heilpflanzen mit besonders hoher Konzentration an Gerbstoffen sind Gänsefingerkraut und Brombeerblätter.  

Heidelbeertee

Insbesondere getrocknete Heidelbeeren enthalten viele Gerbstoffe

Heidelbeeren enthalten Gerbstoffe und bewirken daher ein Zusammenziehen der Darmschleimhaut. Außerdem haben sie auch antibakterielle und entzündungshemmende Effekte. Gerade bei leichtem Durchfall kann daher mit Heidelbeertee besonders gut Abhilfe geschaffen werden.

Zur Herstellung des Tees übergießen Sie 5-10g getrocknete und zerdrückte Heidelbeeren mit einer Tasse kaltem Wasser. Das ganze wird dann erhitzt und sollte für ca. 10 Minuten leicht köcheln, anschließend können Sie die Flüssigkeit durch ein Teesieb geben. Sie können den Tee je nach Bedarf bis zu 3-4 mal am Tag einnehmen.

Gänsefingerkrauttee

Gaensefingerkraut wird auch Krampfkraut oder Silberblatt genannt

Gänsefingerkraut wirkt ebenfalls adstringierend, also zusammenziehend, auf die Darmschleimhaut. Zudem hat es auch entzündungshemmende, entkrampfende und schmerzstillende Effekte. Es kann daher als Tee gut bei Durchfall angewendet werden.

Für die Anwendung übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel Gänsefingerkraut mit 150 ml kochendem Wasser und lassen das ganze etwa 10 Minuten ziehen. Danach geben Sie die Flüssigkeit durch ein Teesieb. Den Tee können Sie 2-3 mal täglich zwischen den Mahlzeiten trinken.

Brombeerblättertee

Brombeerblätter sind als Hausmittel bewährt

Brombeerblätter enthalten ebenfalls hohe Konzentrationen an Gerbstoffen und wirken somit als Adstringentien.

Zur Zubereitung eines Brombeerblättertees übergießen Sie 1-2 Teelöffel getrockneter Brombeerblätter mit 150 ml kochendem Wasser und lassen den Tee 10-15 Minuten ziehen. Sie können den Tee 3 mal täglich zwischen den Mahlzeiten einnehmen.

Elektrolytlösung als Hausmittel gegen Durchfall

Um bei starkem Flüssigkeitsverlust den Körper mit Mineralstoffen zu versorgen wird Elektrolytlösung eingesetzt

Kommt ein Patient mit starkem Durchfall in die Notaufnahme, so ist wahrscheinlich die erste Maßnahme, die Ergriffen wird, die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten.

Diese erfolgt in der Klinik meist in Form einer Infusion, umgangssprachlich auch Tropf genannt. Das ist hilfreich, wenn der Patient schon stark dehydriert ist und ihm die Flüssigkeit möglichst schnell zugeführt werden muss. Eine orale Zufuhr ist dem aber soweit möglich immer vorzuziehen, da die Flüssigkeitsaufnahme hierbei auf natürlichem Wege stattfindet.

Um dem Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten entgegen zu wirken eignet sich eine Elektrolytlösung deshalb ausgezeichnet auch als Hausmittel gegen Durchfall. Man kann sich eine solche Elektrolytlösung auch ganz einfach selbst anmischen und diese dann trinken.

Erde und Kohle als Hausmittel gegen Durchfall

Verschiedene Mineralien wirken als Adsorbantien, das bedeutet sie besitzen die Fähigkeit, Stoffe innerhalb des Darms an ihrer Oberfläche zu binden. Dadurch können diese Stoffe dann ausgeschieden werden und gelangen nicht ins Blut. Es kann sich dabei zum Beispiel um Bakterien oder Bakteriengifte (Toxine) handeln. Als Hausmittel gegen Durchfall können folgende Adsorbantien eingesetzt werden:

Erde, Mineralien und Aktivkohle sind Hausmittel bei Magenbeschwerden

Es klingt für viele Menschen etwas merkwürdig Erde oder Kohle aufzunehmen. Der Vorteil hierbei ist jedoch, dass so die Auslöser des Durchfalls, wie Bakterien oder verdorbene Lebensmittel, effektiver eliminiert werden und somit die Genesung unterstützt wird. Denn mit Durchfall will uns unser Körper sagen, dass etwas im Darm ist, was dort nicht hingehört. 

Bentonit

Bentonit gehört zu den Adsorbantien

Unser Favorit gegen Durchfall ist Bentonit, eine pulverförmige Mineralerde. Sie entsteht aus Vulkanerde in Folge von Verwitterungsprozessen. Bei oraler Aufnahme adsorbiert Bentonit Bakterien und Schadstoffe im Darm, festigt den Stuhl und unterstützt den Darm bei der Ausbildung einer gesunden Darmflora.

Heilerde

Heilerde ist ein Pulver, das aus Lößablagerungen hergestellt wird. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Heilerde bei vielen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes nachweislich zur Heilung beiträgt. Bei Durchfall wirkt Heilerde als Adsorbanz, zudem hilft sie bei Sodbrennen und Blähungen. Ins besondere beim so genannten Reizdarm-Syndrom hat sich Heilerde als wirksam erwiesen.

Aktivkohle

Aktivkohle ist bei Magenbeschwerden ein wichtiger Teil der Reiseapotheke

Aktivkohle ist ein altbewährtes Mittel bei Durchfall, insbesondere für Reisebegeisterte. Es handelt sich bei Aktivkohle um eine Kohlenstoffverbindung mit besonders großer Oberfläche, weshalb sie in der Lage ist, große Mengen an Schadstoffen im Darm zu binden.

Hefe als Hausmittel gegen Durchfall

Bei der so genannten Arzneihefe handelt es sich um den Hefepilz Saccharomyces boulardii, der Handelsnahme ist Perenterol.

Sie ist ebenfalls in der Lage, Bakterien und Schadstoffe im Darm zu binden und unschädlich zu machen. Außerdem wirkt sie dem Flüssigkeitsverlust und der Entzündungsaktivität entgegen und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Darms. Dabei hat sie keine negativen Effekte auf die Darmbewegung oder die natürliche Darmflora.

Arzneihefe gibt es meist in Kapselform

Karottensuppe als Hausmittel gegen Durchfall

Die Morosche Karottensuppe oder Moro-Suppe ist ein weit verbreitetes Hausmittel gegen Durchfall. Die Suppe ist nach dem österreichischen Kinderarzt Ernst Moro benannt. Dieser nutzte Anfang des 20. Jahrhunderts ein altes, einfaches Hausrezept um Kinder mit starken Durchfallbeschwerden zu behandeln. So rettete er vielen Kindern das Leben.

Bis heute wird die Karottensuppe vor allem in der Kinderheilkunde eingesetzt, wirkt beim erwachsenen Menschen aber ebenso gut.

Es wird vermutet, dass die in Karotten enthaltenen sauren Oligogalakturonide Krankheitserreger binden und unschädlich machen, ähnlich wie die zuvor genannten Adsorbantien.

Moro-Suppe auch Morosche Karottensuppe genannt

Schonkost als Hausmittel gegen Durchfall

Schonkost sollte auch gegessen werden wenn der Durchfall schon abgeklungen ist. Dazu gehören Haferflocken und Bananen.

Neben Karotten gibt es noch viele andere Lebensmittel, die bei Durchfall die Genesung unterstützen können. Sie werden häufig unter dem Begriff „Schonkost“ zusammengefasst, da ihnen allen gemein ist, dass sie den Verdauungstrakt kaum beanspruchen und nicht zusätzlich reizen. Folgende Nahrungsmittel sind bei Durchfall hilfreich:

Neben der Energieaufnahme kann Schonkost auch zu Genesung beitragen. Insbesondere Quellstoffe spielen dabei eine Rolle. Aus diesem Grund sind besonders geriebene Äpfel und Flohsamen zu empfehlen. Brühen und Suppen können auch bei der Flüssigkeits- uns Elektrolytaufnahme helfen. Als Snack eignet sich eine zerdrückte Banane oder ein Zwieback.

Geriebener Apfel

Das Pektin im Apfel bindet Flüssigkeit

Apfel enthält den Ballaststoff Pektin, der auch zur Herstellung von Marmelade verwendet wird.

Pektin ist ein Bindemittel, das im Darm aufquillt und so Flüssigkeit bindet. Dadurch wird der flüssige Stuhl etwas fester.

In geriebener Form ist der Apfel besser verdaulich und das Pektin wird schneller freigesetzt.

Flohsamen

Flohsamen enthalten Quellstoffe und Ballaststoffe

Flohsamen sind ein weit verbreitetes Mittel gegen Durchfall. Es handelt sich dabei um die Samenschalen einer bestimmten Heilpflanze, die vor allem in Indien und Pakistan angebaut wird. Sie enthalten Quellstoffe, ähnlich dem Pektin aus Äpfeln, und unterstützen als Ballaststoffe eine gesunde Verdauung. 

Besonders beim Reizdarm-Syndrom werden Flohsamen häufig angewendet.

Dinkelbrühe

Dinkel kann als Brei oder Brühe verwendet werden

Dinkelbrühe wirkt besonders schonend auf den Darm und führt dem Körper gleichzeitig Flüssigkeit zu. Insbesondere in der Kinderheilkunde wird sie gern bei Durchfall empfohlen.

Für die Zubereitung einer Dinkelbrühe kochen Sie einfach 50 g Dinkelkörner für ca. 20 Minuten in einem Liter Wasser. Anschließend wird die Flüssigkeit abgeseiht und kann mit Salz, Honig oder Heilkräutern verfeinert werden.

Hausmittel gegen Durchfall aus anderen Ländern

Andere Länder, andere Sitten – so verhält es sich auch bei Hausmitteln. Je nachdem, welche Zutaten im Haushalt häufig verwendet werden, haben sich in verschiedenen Kulturen verschiedene Hausmittel durchgesetzt. Wir möchten hier einige Beispiele für Hausmittel gegen Durchfall nennen, die außerhalb Europas verbreitet sind und hilfreiche Alternativen zu den hier bereits bekannten Mitteln darstellen.

Uzara gegen Durchfall

In Südafrika wird Uzara als Hausmittel gegen Durchfall benutzt
Hausmittel gegen Durchfall aus Südafrika

Die Uzara-Wurzel ist die Wurzel einer vor allem in Südafrika verbreiteten Heilpflanze. Ihre Wirksamkeit gegen Durchfall ist auch in Deutschland seit über 100 Jahren bekannt. Das aus ihr gewonnene Trockenextrakt ist in vielen Apotheken und Drogerien erhältlich. Uzara wirkt krampflösend und lindert den Brechreiz, außerdem reduziert sie die Darmbewegung ohne den Darm dabei lahmzulegen.

Reisbrei gegen Durchfall

Ein einfaches Mittel bei Durchfall aus der Türkei ist Reisbrei
Hausmittel gegen Durchfall aus der Türkei

Die Verwendung von weich gekochtem Reis mit Salz als Hausmittel gegen Durchfall stammt ursprünglich aus der Türkei, ist jedoch heutzutage auch hierzulande weit verbreitet. Beim Kochen von Reis entstehen Stoffe, die im Darm Flüssigkeit binden und so den Stuhl festigen. Außerdem wird dem Körper mit dem Brei Salz zugeführt.

Für die Zubereitung eines Reisbreis kochen Sie einfach eine Tasse Reis mit zwei Tassen Wasser und einem halben Teelöffel Salz und lassen das ganze ziehen, bis der Reis wirklich weich geworden ist.

Zimt gegen Durchfall

Aus indischem Zimt kann ein Tee gegen Durchfall zubereitet werden
Hausmittel gegen Durchfall aus Indien

Zimt ist wohl in fast jeder Küche zu finden, dass er bei Durchfall helfen kann ist jedoch den Wenigsten bekannt. Die Methode stammt ursprünglich aus Indien, dem Herkunftsland des Zimts. In Zimt sind Gerbstoffe und ätherische Öle, die unter anderem antibakteriell wirken, enthalten.

Man kann Zimt zum Beispiel in Form eines Tees zu sich nehmen. Dafür übergießen Sie einfach einen Teelöffel kleingeschnittene Zimtstangen mit 200 ml kochendem Wasser und lassen das Ganze 10 Minuten ziehen. Anschließend können die Zimtstücke abgeseiht werden. Sie können täglich 2-3 Tassen Zimttee zu den Mahlzeiten trinken.

Was nicht gegen Durchfall hilft

Einige weit verbreitete Hausmittel-Mythen haben sich beim Thema Durchfall bis heute gehalten. Da diese aber teilweise sogar die Beschwerden verschlimmern können, möchten wir im Folgenden mit zweien davon aufräumen:

Cola und Salzstangen

Die Idee hinter dem Konzept von Cola und Salzstangen bei Durchfall ist im Grunde nicht falsch, denn auf diesem Weg sollen dem Körper Zucker, Salz und Kohlenhydrate zugeführt werden, um den Verlusten aufgrund der gesteigerten Ausscheidung entgegenzuwirken. Außerdem kann jedes noch so kranke Kind meist davon überzeugt werden, Cola zu trinken und dazu Salzstangen zu knabbern.

Ärzte raten jedoch ausdrücklich von diesem Hausmittel ab. Auch wenn Salzstangen in geringen Mengen nicht schaden und dem Körper durchaus Salz liefern, enthalten sie kaum andere Nährstoffe, die der Körper benötigt. Besonders leicht verdaulich sind sie außerdem auch nicht. Aber besonders von Cola sollte man bei Durchfall unbedingt die Finger lassen. Die Zuckerkonzentration in Cola ist viel zu hoch und kann den Durchfall dadurch sogar verschlimmern. Zusätzlich reizt die enthaltene Kohlensäure den Magen und den restlichen Verdauungstrakt.

Nehmen Sie also lieber Abstand von diesem weit verbreiteten Hausmittel-Mythos und greifen Sie stattdessen auf die im Abschnitt Schonkost aufgeführten Lebensmittel zurück – ein gesüßter Tee und zerdrückte Banane mit Zwieback schmeckt ihrem Kind sicherlich auch!

Cola und Salzstangen helfen leider nicht bei Durchfall

Schwarzer und grüner Tee

Auch schwarzer und grüner Tee sollen angeblich gegen Durchfall helfen. Zwar sind geringe Mengen davon nicht schädlich, bis auf die Flüssigkeitsaufnahme haben die Tees jedoch keine vorteilhaften Effekte. Die wohltuende Wirkung entsteht durch das enthaltene Koffein bzw. Teein, welches anregend auf den Kreislauf wirkt, der bei Durchfall eher geschwächt ist. Diese Wirkung ist jedoch nur kurzfristig. Zusätzlich kann die abführende Wirkung von Koffein den Durchfall bei zu großen Mengen sogar noch verschlimmern.

Eine Einschränkung gibt es jedoch: lässt man den Tee übermäßig lange ziehen, so lösen sich mehr Gerbstoffe aus dem Tee. Der Tee wird bitter und enthält dann auch weniger Koffein. So kann schwarzer und grüner Tee tatsächlich auch bei Durchfall erfolgsversprechend eingesetzt werden.

Wann man bei Durchfall zum Arzt sollte

Grundsätzlich ist Durchfall ein häufiges und meist ungefährliches Symptom, das nicht unbedingt eine ärztliche Behandlung erfordert. In folgenden Situationen sollten Sie jedoch lieber einen Arzt aufsuchen:

Insbesondere bei älteren Menschen und Säuglingen sollte lieber früh ein Arzt zu Rate gezogen werden, denn gerade bei diesen Patienten kann sich eine Dehydratation schnell entwickeln und dann auch mitunter gefährlich werden.

Quellen