IslÀndisch Moos

Das IslĂ€ndische Moos ist auch als Hirschhornflechte bekannt. Es handelt sich hier aber nicht um ein Moos, sondern um eine Lebensgemeinschaft von einer Alge und einem Pilz, also einer Flechte. Der Pilz bildet das GerĂŒst und die Alge haftet sich daran und liefert durch Photosynthese wichtige Energie. Rentiere knabbern gerne am IslĂ€ndisch Moos und auch die IslĂ€nder wissen es in der KĂŒche einzusetzen, nĂ€mlich in der „Fjallagrasasupa“.

Im Jahre 2007 wurde das IslÀndisch Moos zur Flechte des Jahres ausgezeichnet. In Deutschland steht das IslÀndisch Moos unter Schutz. Dies bedeutet nicht, dass man gÀnzlich auf die Pflanze verzichten sollte, denn sie ist leicht vertrÀglich und besitzt einen wertvollen Schleim.

Die lateinische Bezeichnung fĂŒr IslĂ€ndisch Moos ist Cetraria islandica.

Steckbrief zu IslÀndisch Moos

Beschreibung

IslĂ€ndisch Moos ist eine Flechte. Es wird zwischen 4 bis 12cm hoch. Die Triebe sind gekrĂŒmmt und röhrenartig. Oberhalb haben sie eine braungrĂŒne Farbe, an der Unterseite sind sie weißgrĂŒn. Das IslĂ€ndisch Moos wĂ€chst geweihartig.

Herkunft

skandinavische LĂ€nder (Island), aber auch Osteuropa.

Andere Namen

Berggraupen, Blutlungenmoos, Brockenmoos, Fiebermoss, Hirschhornflechte, IslÀndische Flechte, Matzegge, Raspel, Reniterfleche, Purgiermoos, Lichen islandicus

Inhaltsstoffe

Cetrarin, FumarsĂ€ure, Eisen, Polymere Zucker: 50% Schleim (Polysaccharide Lichenin, Isolichenin), Vitamine, Ă€therisches Öl, FlechtensĂ€uren, LichensĂ€ure, UsninsĂ€ure

Verwendete Pflanzenteile

Thallus (Flechtenkörper)

Aufbewahrung

Getrocknetes IslĂ€ndisch Moos sollte luftdicht und lichtgeschĂŒtzt aufbewahrt werden.

IslÀndisch Moos als Heilpflanze

In Lutschpastillen und Hustenbonbons ist IslÀndisch Moos ein beliebter Zusatz.

IslĂ€ndisches Moos enthĂ€lt einen Schleim, des gerne bei Reizhusten, Heiserkeit und HalsentzĂŒndungen genutzt wird. Gerade im Hals- und Rachenbereich setzt sich der Schleim wie ein Schutz ĂŒber die natĂŒrliche Schleimhaut, wenn diese gereizt ist. Wegen seines bitteren Geschmacks kann er auch gut gegen Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit eingesetzt werden, dazu sollte man jedoch einen Kaltauszug machen, damit die Bitterstoffe erhalten bleiben.

Der Schleim wirkt anregend auf das Abwehrsystem und hilft so dem Körper beim BekĂ€mpfen von Krankheiten. Er wirkt sehr sanft und ist somit fĂŒr alle Altersklassen ein geeignetes Naturheilmittel. Stillende MĂŒtter können durch Tee-Zubereitungen sogar ihren Milchfluss erhöhen.

Heilwirkung von IslÀndisch Moos

Wogegen IslÀndisch Moos hilft

Wie IslÀndisch Moos angewendet wird

Nebenwirkungen von IslÀndisch Moos

IslÀndisches Moos ist gut vertrÀglich. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Studien zur Wirksamkeit

Die Kommission E hat die Wirkung von IslĂ€ndisch Moos auf Husten, Schleimhauterkrankungen und Appetitmangel anerkannt. Verschiedene Versuche zeigen außerdem die immunstĂ€rkende Wirkung auf.

In Laborversuchen wurde die schwache antibakterielle Wirkung der FlechtensĂ€uren ĂŒberprĂŒft. Sie wirken besonders als Extrakt gegen den Tuberkuloseerreger Mycobacterium tuberculosis.

Andere Laborversuche zeigen, dass die Zuckerverbindungen im IslÀndisch Moos eventuell sogar gegen Krebszellen eingesetzt werden könnten. Diese Versuche sind noch im Anfangsstadium.

IslÀndisch Moos als Hausmittel

Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von IslÀndisch Moos als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen IslÀndisch Moos als:

Interessantes ĂŒber IslĂ€ndisch Moos

Das IslĂ€ndisch Moos ist kein Moos, sondern eine Flechte. Es wĂ€chst vor allem in Island, aber auch anderen Teilen Europas, im Mittelgebirge und in Heidegebieten. Es wĂ€chst meist am Erdboden oder an Felsen. IslĂ€ndisch Moos trĂ€gt den lateinischen Namen Cetraria islandica und gehört zu der Familie der Strauchflechten. Die Sammelzeit fĂŒr die Flechte erstreckt sich vom SpĂ€tsommer bis in den Herbst.

 In nordischen LĂ€ndern wurde IslĂ€ndisches Moos schon viele Jahre als Hausmittel gegen Lungenkrankheiten und EntkrĂ€ftung genutzt, bevor es auch weiter in den SĂŒden exportiert wurde. Bei uns ist es ca. seit dem 17. Jahrhundert unter den Bezeichnungen „Lungenmoos“ oder „Fiebermoos“ bekannt.