Ingwer
Der Ingwer ist ein wichtiges Gewürz für die Asiatische Küche. Er wird auch gerne von Seefahrern gegen Seekrankheit gekaut. Mittlerweile ist diese tropische Pflanze auch bei uns sehr beliebt und man kann sie frisch in fast allen Supermärkten erwerben.
Während man Ingwer bei uns in kühlen Erfrischungsgetränken genießt, wird er in anderen Kulturen und in wärmeren Ländern in Kaffee oder Tee gemischt, um die Schweißbildung anzuregen und somit den Körper zu kühlen. Diese exotische Wurzel hat aber auch noch vielfältige medizinische Wirkungen, ist immunstärkend und wirkt beruhigend auf den Magen.
Steckbrief zu Ingwer
Beschreibung
Der Wurzelstock verbreitet sich waagrecht im Boden und ist geweihartig verknorpelt. Aus ihm wächst ein ca. 1m hoher Scheinstängel mit 20cm langen hellgrünen Blättern. Der Stängel trägt eine zapfenartige Blütenähre mit grünen Deckblättern. Die Blüte ähnelt einer Orchidee und ist gelb, violett und braun gefärbt.
Herkunft
Indien, Malaysia, China
Andere Namen
Afrikanischer Ginger, Ginger
Inhaltsstoffe
0,6-3% Ätherische Öle, Zingiberen, Zingiberol, Gingerol, Scharfstoffe, Shoagol, Lipide, Kohlenhydrate, Diarylheptanoide, Harzsäuren, Borneol, Cineol, Vitamin C, Mineralstoffe (Magensium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium, Phosphor)
Verwendete Pflanzenteile
Wurzel
Aufbewahrung
Die Wurzel am besten im Gemüsefach des Kühlschranks lagern
Ingwer als Heilpflanze
Ingwer regt den Magen an. Egal in welcher Form man ihn zu sich nimmt, die Produktion der Verdauungssäfte wird angeregt, was appetitanregend wirkt. Obwohl Ingwer relativ scharf ist, kann er trotzdem gegen Magengeschwüre eingesetzt werden. Eine frisch geschnittene Wurzelscheibe zu kauen hilft sogar gegen akute Übelkeit.
Erkältungssymptome, wie verschleimte Atemwege, Husten, Halskratzen etc. kann man zum Beispiel mit Ingwertee behandeln. Der Ingwer kann auch äußerlich angewendet werden. Als eine Salbe angemischt soll er bei Muskelentspannungen und rheumatischen Gelenksbeschwerden helfen. Seine antibiotische und immunstimulierende Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Die Scharfstoffe des Ingwers wirken auf die Wärme- und Schmerzrezeptoren des Körpers.
Heilwirkung von Ingwer
- magenstärkend
- schleimlösend
- entzündungshemmend
- fördert die Bildung von Magensaft
- fördert die Bildung von Speichel
- fördert die Bildung von Gallensaft
- verdauungsanregend
- antiemetisch
Wogegen Ingwer hilft
- Appetitlosigkeit
- Magengeschwüre
- Übelkeit
- Reisekrankheit
- Seekrankheit
- Blähungen
- Reizmagen
- Husten
- Kopfschmerzen
- Periodenkrämpfe
- Rheumatische Gelenksbeschwerden
Wie Ingwer angewendet wird
- Tee
- Tinktur
- Wurzel
- Saft
- Honig
- Salbe
- Tabletten
- Kapseln
Nebenwirkungen von Ingwer
Nicht zu empfehlen für Kinder unter 6 Jahren.
Studien zur Wirksamkeit
Klinische Studien haben die Wirkung von Ingwer gegen Übelkeit bewiesen. Durch weitere wissenschaftliche Untersuchungen wurden weitere nützliche Heilkräfte von Ingwer entdeckt: Es hilft bei der Krankheitsabwehr, da er eine antibiotische und immunstimulierende Wirkung hat.
In Laborversuchen wurde festgestellt, dass Ingwer eine unterdrückende Wirkung auf Dickdarmkrebszellen hat. Japanische Forscher haben außerdem rausgefunden, dass Ingwer beim Abnehmen helfen kann, da er die Fettaufnahme durch den Darm hemmen kann.
Eine klinische Studie die 2011 in Indien durchgeführt wurde zeigte einen positiven Effekt bei Patienten die während Ihrer Chemotherapie bei Knochenkrebs Ingwer-Kapseln bei Erbrechen zu sich genommen haben.
Ingwer als Hausmittel
Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Ingwer als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Ingwer als:
Interessantes über Ingwer
Ingwer (Zingiber officinale) ist eine Heilpflanze der Familie der Ingwergewächse. Bereits im Altertum spielte er in der chinesischen und indischen Medizin eine wichtige Rolle als Heilpflanze, wie auch aus überlieferten Texten hervorgeht.
Der Wurzelstock wird im Herbst geerntet. Ingwer ist besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin, in der indischen Ayurveda-Heilkunde und der altgriechischen Medizin sehr beliebt. In der Antike kam die Wurzel dank arabischer Händler in die Mittelmeerregion und von dort aus nach Mitteleuropa. Schon ab dem 9. Jahrhundert gehörte er dann auch bei uns zu den Standardpflanzen zur Magenstärkung, Appetitanregung und Verdauungsförderung.