Fichte
Die Meisten kennen die Fichte aus den benachbarten Wäldern, als Weihnachtsbaum oder als Lieferant von gutem Holz für Möbelstücke. In Europa spricht man auch von der Gemeinen Fichte, da sie der einzige Vertreter dieser Baumfamilie in unseren Gebieten ist.
Neben der Tanne ist die Fichte der größte europäische Baum. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden. 2017 wurde die Gemeine Fichte als der Baum des Jahres in Deutschland ausgezeichnet. Sie lebt oft mit bekannten Pilzarten zusammen und ist deshalb ein guter Sammelhelfer.
Des Weiteren bietet die Fichte viel Lebensraum für verschiedene Vogelarten, wie z.B. der Eichelhäher, Waldkauz, und Habicht, aber auch für den Auerhahn bietet sie sowohl Schutz als auch Futter in den kalten Jahreszeiten. Dieser weit verbreitete Nadelbaum bietet weiterhin auch Heilkräfte, die ein weites Einsatzgebiet haben.
Steckbrief zu Fichte
Beschreibung
Der Baum hat eine flache Wurzel und eine konische Form. Der Stamm ist gerade und beträgt einen Durchmesser von 1 bis 2 Meter. Er wird bis zu 50m hoch und besitzt immergrüne Nadeln.
Die Nadeln wachsen rund um den Zweig. Junge Nadeln sind hellgrün und weich. Die Nadeln werden zwischen 4 und 7 Jahre alt. Im Mai trägt die Fichte Blüten. Aus den weiblichen Blüten entstehen dann längliche, hängende Fichtenzapfen.
Herkunft
Europa, Nordamerika, Asien, bevorzugt feuchtes und kühles Klima
Andere Namen
Feichten, Gräne, Krestling, Pechtanne, Rothtanne, Rottanne, Schwarztanne
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl, Terpentinöl, Harz, Glykosid Picein, Gerbstoff, Vitamin C
Verwendete Pflanzenteile
junge Triebe, Nadeln, Holz
Aufbewahrung
Fichtennadelöl lichtgeschützt und luftdicht aufbewahren
Fichte als Heilpflanze
Zur Behandlung von Krankheiten werden die hellgrünen, jungen Triebspitzen der Fichte benutzt. Diese haben einen säuerlich, herben Geschmack – man vergleicht sie mit einer harzigen Zitrone. Nordamerikanische Ureinwohner machten damit in den Wintermonaten ein heißes Getränk, dass so ihren Vitamin-C-Haushalt aufbesserte.
Für den medizinischen Gebrauch wird aber hauptsächlich das Fichtennadelöl eingesetzt. Dieses wird aus Nadeln, Zweigspitzen und den frischen Ästen gewonnen. Es wird mittels Wasserdampf-Destillation gewonnen. Das Fichtennadelöl ist auch oft Bestandteil von Raumerfrischern.
Heilwirkung von Fichte
- anregend
- antibakteriell
- beruhigend
- schleimlösend
- schweißtreibend
- tonisierend
Wogegen Fichte hilft
- Bronchitis
- Erkältung
- Katarrh der oberen Luftwege
- Keuchhusten
- Asthma
- Husten
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Rachenentzündung
- Rheuma
- Gicht
- Durchblutungsstörungen
- Nervosität
- Neuralgien
- Schlaflosigkeit
Wie Fichte angewendet wird
- ätherisches Öl
- Fichtennadel-Tee
- Inhalation
- Badezusatz
- Fichtennadel-Tinktur
- Sirup
- Creme
- alkoholische Lösung
Nebenwirkungen von Fichte
Hautreizungen und Entzündungen bei Überdosierung von Terpentinöl
Nicht bei Kleinkindern und Kindern verwenden!
Fichte als Hausmittel
Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Fichte als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Fichte als:
Interessantes über Fichte
Die Fichte (Picea abies) gehört zu der Gattung der Kieferngewächse. In dieser Gattung bilden die Fichten eine eigene Unterfamilie. Die Triebe werden im Frühjahr gesammelt, die Nadeln und der Harz von Juni bis August. Als Nutzpflanze wird sie heutzutage in Nordamerika angebaut. Bei einem guten Boden, der genug Belüftung bereitstellt, breitet die Fichte ihre Wurzeln weiter aus. Sie ist stabil und frosthart (zwischen -20°C und -60°C).
Die Fichte vermehrt sich mithilfe des Windes. Die männlichen Blüten stehen aufrecht und schütten zur Reife die Pollen aus. Die weiblichen Blüten machen sich für den Empfang der Pollen bereit. Der Borkenkäfer ist einer der bekanntesten Schädlinge der Fichte, sowie der Buchdrucker und der Kupferstecher. Die Fichte wird schneller von Winden umgestoßen, als andere Baumarten, da sie ein flaches Wurzelsystem hat.