Fenchel
Fenchel wird im Frühherbst geerntet und gehört deshalb zu einer der Pflanzen, die wir gerade in diesen kalten Herbst- und Wintermonaten als unseren treuen Begleiter kennen. Eine heiße Tasse stark aromatisierten Fencheltee hat wohl jeder schon einmal getrunken, entweder zur Bekämpfung von Husten oder zur Unterstützung der Verdauung.
Sogar für Mutter und Kind ist dies eine Pflanze, die auf keinen Fall fehlen darf. Generell ist der Fenchel dank seiner pflanzlichen Östrogene sehr förderlich für Frauen, da er Menstruationsschmerzen und Beschwerden der Menopause lindert.
Der Fenchel gehört zwar zu der Familie der Doldenblütler ist aber die einzige Pflanze der Gattung „Foeniculum“ in dieser Familie. Unterschieden werden beim Fenchel der Gemüsefenchel, Knollen- oder Zwiebelfenchel, Gewürzfenchel, Süßfenchel, Wilder Fenchel und Bitterfenchel. Diese unterscheiden sich in der Verwendung und im Wuchs.

Steckbrief zu Fenchel
Beschreibung
Ein bis zwei Meter hoher blau gestreifter glatter Stängel, der aus dem Wurzelstock wächst. Dazu besitzt der Fenchel dünne, federartige, bläuliche Blätter.
Die Dolden tragen kleine, gelbe Blüten.
Herkunft
Ursprünglich Südeuropa, mittlerweile auch Mitteleuropa, wächst teilweise wild, bevorzugt warme Standorte, ausreichend Bodenfeuchte.
Andere Namen
Brodsamen, Enis, Femis, Fenikl, Fenis, Fenkel, Finchel, Frauenfenchel, Fenchil, Fenckel, Fencol, Fengel, Fenichal, Fenikraut, Fenichil, Fenikl, Femkel, Fenköl, Fennchal, Finechel, Vencol, Venecol, Wenchil
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl mit Anethol (70%) und Fenchon (15%), Estragol (Methylchavicol), Öl, Phenolcarbonsäuren, Bergapten, Bor, Kampfer, Carvon, Chamazulen, Citral, Citronella, Cumarine, Eugenol, Flavonoide, Fumarsäure, Kaffeesäure, Limonen, Linalool, Linolsäure, Myristicin, Psoralen, Salicylate, Thymol, Tocopherol, Trigonellin, Umbelliferon, Xanthotoxin, Vitamin C, Kieselsäure, Mineralsalze, Stärke, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C
Verwendete Pflanzenteile
Früchte, Wurzel, Fenchelblätter
Aufbewahrung
Als Gemüse am besten bei 0 bis 5 °C in einer Luftfeuchte von 90 bis 95%.
Fenchel als Heilpflanze

Im alten Griechenland wurde Fenchel schon von dem griechischen Philosophen Hippokrates empfohlen. Schon damals wusste man, dass dieses Kraut zur Anregung der Milchproduktion bei Müttern führt, aber auch als Tee wurde es für Blase- und Nierenfunktion angewendet. Später erwähnte Hildegard von Bingen den Fenchel mit einer schleimlösenden Wirkung und riet den Fenchel deshalb bei Erkältungen und Atembeschwerden. Dies gilt heute genauso. Darüber hinaus kann der Fenchel aber sogar aphrodisierend für Frauen wirken.
Heilwirkung von Fenchel
- antibakteriell
- entspannend
- harntreibend
- krampflösend
- schleimlösend
- tonisierend
- aphrodisierend
Wogegen Fenchel hilft
- Appetitlosigkeit
- Mundgeruch
- Bindehautentzündung
- Blähungen
- Dreimonats-Koliken (bei Säuglingen)
- Gallenkolik
- Verdauungsschwäche
- Bronchitis
- trockener Husten
- Asthma
- Keuchhusten
- Erkältung
- Geschwüre
- Magenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Epilepsie
- Schlaflosigkeit
- Insektenstiche
- Herzschwäche
- Wechseljahrsbeschwerden
- Unterstützung der Milchbildung
- Menstruationsschmerzen
- Schmerzen beim Leistenbruch
- Darmparasiten
- Diabetes
- Durchfall
- Harnwegsentzündungen
- Hautprobleme (äußerlich)
Wie Fenchel angewendet wird
- ätherisches Öl
- Tee
- Sirup
- Tinktur
- Bonbons
- Dragee
- Tropfen
- Honig
Nebenwirkungen von Fenchel
Manche Personen reagieren überempfindlich gegenüber Fenchel und Sellerie und zeigen allergische Reaktionen auf.
Fenchelöl sollte nur verdünnt angewendet werden, da es zu akuter Atemnot führen kann. Produkte mit niedrigem Gehalt an ätherischen Ölen sind unbedenklich.
Generell wird geraten Kräutertees mit Inhalten wie Estragol und/oder Methyleugenol nicht über einen längeren Zeitraum (1-2 Wochen) bzw. nicht in großen Mengen zu konsumieren. Ganz besonders gilt dies für Kinder und stillende Mütter.
Studien zur Wirksamkeit
Gemäß einer randomisierten klinischen Studie lindert Fenchel auch die Unannehmlichkeiten von postmenopausalen Störungen.
Bei Laborversuchen wurde festgestellt, dass das Öl eine antibiotische Wirkung gegen Bakterien und Pilze aufzeigt.
Fenchel als Hausmittel
Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Fenchel als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Fenchel zum Beispiel als:
Interessantes über Fenchel
Der Fenchel (Foeniculum vulgare) gehört zu der Familie der Doldenblütler. Beim Fenchel gibt es Arten (z.B. Bitterfenchel), die hauptsächlich für die Samenproduktion angebaut werden. Aber auch solche (z.B. Süßfenchel), die für ihre dicke Knolle bekannt sind – diese werden auch als Verzehrgemüse verwendet. Die Knolle weist Vitamin C, Eisen und Kalium auf.
Das lateinische Ursprungswort von „Fenchel“ ist „fenum“ – auf Deutsch bedeutet es „Heu“. Der Erstanbau der Pflanze geht etwa ins Jahr 3.000 v.u.Z. zu den Mesopotamiern. Später wurde der Fenchel auch in Ägypten, China und Griechenland angebaut. In Asien wird der Fenchel sogar als Mittel bei Schlangenbissen eingesetzt.