Engelwurz / Angelika

In Zeichen großer Not soll ein Engel die Engelwurz auf der Erde ausgesetzt haben, um das Leid vieler Menschen zu lindern. Die Engelwurz oder auch Angelika genannt ist eine bekannte hochwachsende Wildpflanze und gehört zu den bekanntesten Vertretern der Doldenblütler.

Obwohl man sie selbst sammeln kann, besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem tödlich giftigen Wasserschierling aber auch mit Kümmel oder Anis, was jedoch weniger schlimm ist. Die Engelwurz ist ein beliebter Begleiter von Menschen mit Verdauungsproblemen und lindert, wie die Legende sagt, wirklich das Leid vieler Menschen.

Engelwurz oder Angelikawurzel kann einfach mit anderen, teils giftigen Pflanzen verwechselt werden.

Steckbrief zu Engelwurz

Beschreibung

Angelikawurzel ist eine zweijährige Pflanze und kann bis zu 2m hoch wachsen. Die Wurzel ist rübenartig und bräunlich und gibt einen gelblichen Milchsaft von sich ab. Aus der Wurzel wächst ein hohler, gerillter Stängel. Die Blätter sind hellgrün und dreifach-fiederschnittig. Die Blüten ordnen sich in Dolden und sind gelb-grünlich gefärbt.

Herkunft

Nordeuropa, Nordasien

Andere Namen

Artelkleewurz, Brustwurz, Dreieinigkeitswurzel, Edle Angelika, Engelwurz, Engelswurz, Engelbrustwurz, Gartenangelik, Geistwurz, Giftwürze, Glückenwurzel, Gölk, Heiligenbitter, Heiligengeistwurz, Heiligenwurzel, Luftwurz, Theriakwurz, Waldbrustwurz, Zahme Angelika, Zahnwurzel

Inhaltsstoffe

ätherisches Öl, Archangelicin, Bergapten, Bitterstoffe, Furanocumarine, Imperatorin, Pentadecanolid, Umbelliferon, Xanthotoxin, Cumarine, Flavonoide

Verwendete Pflanzenteile

Wurzel, Blätter, Samen

Aufbewahrung

Dunkel, lichtgeschützt und luftdicht aufbewahren.

Engelwurz als Heilpflanze

Engelwurz wird gerne bei Verdauungsbeschwerden und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Wer Engelwurz zu sich nimmt wird schon im Mund spüren, dass die Säfte des Körpers angeregt werden. Durch den bitteren Geschmack nimmt zuerst die Speichelproduktion zu, später werden im Magen dann schneller die Verdauungssäfte freigesetzt und auch die Gallenblase gibt ihre Gallenflüssigkeit frei.

So kann die Engelwurz durch und durch dem Körper helfen und Verdauungsproblemen vorbeugen. Sie ist ein geeignetes Mittel gegen Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Engelwurz hat eine krampflösende Wirkung, welche die Muskulatur des Magen-Darm-Trakts entspannt und so zu einer problemlosen Verdauung beiträgt. Die krampflösende Wirkung kann aber auch bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden, um die Krämpfe im Unterleib zu erleichtern.

Auch in der Traditionell Chinesischen Medizin wird die Engelwurz als Heilpflanze anerkannt, wobei sich die chinesische Pflanze etwas von der europäischen Art unterscheidet. Sie verwenden sie unter anderem gegen Blutarmut, Darmträgheit und unregelmäßige Monatsblutungen.

Heilwirkung von Engelwurz

Wogegen Engelwurz hilft

Wie Engelwurz angewendet wird

Nebenwirkungen von Engelwurz

Nicht bei Schwangerschaft einnehmen. Erhöht Empfindlichkeit für Sonnenlicht.

Studien zur Wirksamkeit

Die Kommission E bestätigt den Nutzen der Wurzel der Angelika bei Behandlung von Appetitmangel, Verdauungsstörungen, leichten Magen-Darmkrämpfen, Völlegefühl und Flatulenz.

Engelwurz als Hausmittel

Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Engelwurz als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Engelwurz als:

Interessantes über Engelwurz

Die Angelikawurzel (Angelica archangelica) ist ein Mitglied der Doldenblütler-Familie. Es gibt in etwa 100 verschiedene Engelwurz-Arten. Die Hauptanbaugebiete sind Deutschland, Frankreich und Belgien. Die Wurzel wird im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst geerntet, die Blätter vor der Blütezeit und die Samen von Oktober bis Dezember.

In Ihrer Heimat (den nordischen Ländern Europas) ist sie bis heute als Heil- und Gemüsepflanze bekannt und die Wurzel wird auch gerne als Gemüse verspeist. Im 10. Jahrhundert gelangte die Engelwurz durch die Wikinger nach Mitteleuropa und wurde in Klostergärten angepflanzt und später als ein beliebtes Heilmittel empfohlen.