Efeu
Der Efeu ist eine immergrüne Pflanze und ist den meisten wohl bekannt durch seine Kletterfähigkeit. So schmückt er Häuser und Zäune, da er bis zu 20m hoch wachsen kann, aber wird auch oft als Topfpflanze genutzt.
Efeu ist generell eine giftige Pflanze, wird jedoch im medizinischen Bereich schon lange auch als Heilpflanze verwendet. Im klassischen Altertum war der Efeu eine Pflanze der Götter. Er wurde oft als Kopfschmuck getragen. Der Gott Dionysos hatte einen Efeu-Kranz auf dem Kopf. Für die Menschen der damaligen Zeit war es ein Zeichen der Anwesenheit ihres Gottes, wenn an einem Ort viel Efeu wuchs.

Steckbrief zu Efeu
Beschreibung
Der Efeu ist eine immergrüne, krautige Pflanze. Er besitzt Haftwurzeln, die es ihm ermöglichen Bäume, Zäune und Mauern zu erklimmen. Nach einigen Jahren beginnt Efeu zu altern und bekommt baumartige Äste.
Die Blätter sind ledrig und einfach und haben drei bis fünf dreieckige, ganzrandige Blattlappen. Jedes Blatt hat eine Lebensdauer von 3 bis 4 Jahren.
Die Blütenstandschäfte besitzen kleine, gelblich-grüne Blüten. Die bei Reife bläulich oder schwärzlichen, rundlichen Beeren enthalten jeweils 1 bis 5 Samen. Die Früchte werden zwischen Januar und April reif. Sie sind giftig!
Der Efeu hat einen schwachen, etwas muffigen Geruch. Die Blätter schmecken bitter und kratzen im Hals.
Herkunft
Efeu ist in West-, Mittel- und Südeuropa beheimatet. Er kommt meist in Wäldern, Steinbrüchen oder Ruinen vor.
Andere Namen
Immergrün, Wintergrün, Mauerpfau, Baumtod, Eppich, Mauerefeu, Mauerewig, Mauerranke, Todenranke
Inhaltsstoffe
Hederin (80%), Falcarinol, Saponine, Glykoside, ätherische Öle, organische Säuren, Flavonoide, 2,5-6% Triterpensaponine, Kaffeesäurederivate und ätherisches Öl, Helixin
Verwendete Pflanzenteile
Blätter, Triebspitzen, werden im Herbst gesammelt
Aufbewahrung
Aus den getrockneten Laubblättern werden wässrig-alkoholische Trockenextrakte zubereitet. Efeu wird auch in Fertigpräparaten verkauft, z.B. Säfte, Tropfen, Brausetabletten, Tabletten, Zäpfchen, Cremes, Salben. Des Weiteren gibt es Tees, Umschläge, Aufgüsse
Efeu als Heilpflanze

In der Antike fand Efeu schon früh einen heilenden Nutzen. Meist wurde er als Tee konsumiert, um Leber-, Milz- und Gallenleiden von Innen zu behandeln. Aber auch äußere Anwendung spielte eine Rolle, um Geschwüre und Venenentzündungen zu heilen.
Da die frischen Pflanzenteile giftig sind ist es wichtig sie nur im bearbeiteten Zustand zu sich zu nehmen. Der Efeu soll in einer Creme oder Salbe sogar gegen Cellulite wirken. Efeuextrakt zu sich zu nehmen hilft vor Allem um Schleim besser aus den Atemwegen abzutransportieren.
Heilwirkung von Efeu
- schleimlösend
- antibiotisch
- verdauungsfördernd
- krampflösend
- pilzhemmend
- durchblutungsfördernd
- schweißtreibend
- fiebersenkend
Wogegen Efeu hilft
- Bronchialerkrankungen
- Krampf- und Reizhusten
- Nervenschmerzen
- Cellulite
- Geschwüre
- Rheuma
Wie Efeu angewendet wird
- Öl
- Tee
- Salbe
- Tinktur
Die Blätter und Sprossteile werden bei 50°C getrocknet. Beim Ernten sollten unbedingt Handschuhe verwendet werden.
Nebenwirkungen von Efeu
Bei Einnahme der Beere: Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls, Krämpfe, Schock, Atemstillstand – alle frischen Pflanzenteile sind giftig! Hautkontakt oder Gebrauch in großen Mengen: Kontaktdermatiden.
Bei vorschriftsmäßiger Anwendung und Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kinder sollten nicht in Berührung mit Efeu kommen!
Studien zur Wirksamkeit
BKA, Kommission E und ESCOP empfehlen die Verwendung von Efeu bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Bronchien und anderen Beschwerden der Atemwege.
Die Wirkung des Efeus bei Schleimhautentzündungen, chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen, Abhusten, Krämpfen bei spastischer Bronchitis und Keuchhusten ist belegt.
Efeu als Hausmittel
Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Efeu als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir empfehlen Efeu als:
Interessantes zu Efeu
Der Efeu (Hedera helix) gehört zu der Familie der Araliengewächse. Es gibt ungefähr 400 Sorten von Efeu. In Deutschland wurde er erstmals durch den schweizerischen Arzt und Naturforscher Conrad Gessner in einem Pflanzenverzeichnis 1561 erwähnt.
Bei frühen religiösen Bräuchen war der Efeu ein Symbol für das ewige Leben bzw. die Unsterblichkeit der Seele. Als Freundschafts- und Treuesymbol hat es sich dann aber über viele Jahrhunderte gehalten. Der Name Hedera helix geht auf die beiden ursprünglichen Wörter für „umklammern“ und „ewig“ zurück, diese die Eigenart und das immergrüne Laub des Efeus beschreiben.
Efeu war das Symbol verschiedener Götter des Weins und der Fruchtbarkeit. Karl der Große gab sogar einen Erlass heraus, worauf jede Weinschenke durch einen Efeukranz am Eingang gekennzeichnet sein musste. Noch heute ziert der Efeu das eine oder andere Wirtshauslogo.