Blutwurz

Blutwurz, oder auch Tormentill genannt, wurde schon früh als Heilmittel gegen Blutungen verwendet. Durch medizinische Tests und Studien konnte diese traditionelle Anwendung jedoch leider nicht belegt werden.

Stattdessen fand der Blutwurz eine wichtige Bedeutung in der Linderung von Zahn- und Rachenentzündung, Durchfallerkrankungen oder für Wundheilungen.

Bekannt ist heutzutage auch der Blutwurz-Likör, der neben der magenberuhigenden Wirkung vor Allem bei Feinschmeckern beliebt ist. Die Pflanze wird nicht gerade wegen ihrer Schönheit angebaut, jedoch aber als Nutzpflanze. Sie ist einfach anzubauen und überlebt den Winter in Form ihres Wurzelstocks.

Der Name von Blutwurz leitet sich von der Farbe der Wurzel ab, wenn man diese anschneidet.

Steckbrief zu Blutwurz

Beschreibung

Mehrjährig, wird bis zu 30cm hoch, Staude. Gefingerte Blätter mit gezacktem Rand. Blüten erscheinen zwischen Mai und Oktober und sind gelb, meist 4 Blütenblätter, enthält Rhizom das sich an der Luft blutrot färbt.

Herkunft

Mittel- und Nordeuropa, Wiesen und Mischwälder

Andere Namen

Aufrechtes Fingerkraut, Blutwurzel, Dilledapp, Heideckern, Natternwurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger, Tormentill, Bauchwehwurz, Bachwehkraut, Birkwurz, Christuskrone, Mooreckel

Inhaltsstoffe

Gerbstoff, Gerbsäure, roter Farbstoff, Harz, Tormentillin, ätherisches Öl

Verwendete Pflanzenteile

Wurzelstock

Aufbewahrung

Getrocknete Wurzelstöcke lichtgeschützt und bei Zimmertemperatur aufbewahren.

Blutwurz als Heilpflanze

Die Heilkräfte der Wurzel sind bereits seit der Antike bekannt und waren auch im Mittelalter wichtiger Bestandteil der Heilkunde. Kurz vor oder nach der Blüte wird das Rhizom des Blutwurz ausgegraben, an der Sonne getrocknet und gereinigt. Daraus kann man dann eine Tinktur oder Tee zubereiten.

Durch seine adstringierende, austrocknende und entzündungshemmende Wirkung wird es gerne bei Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut, bei Zahnfleischentzündungen, etc. verwendet. Innere Anwendung erfolgt meist bei Durchfallerkrankungen oder um den Magen zu stärken.

Heilwirkung von Blutwurz

Wogegen Blutwurz hilft

Wie Blutwurz angewendet wird

Nebenwirkungen von Blutwurz

Durch die enthaltenen Gerbstoffe kann es bei einer Überdosis zu Magenbeschwerden oder Durchfall kommen.

Studien zur Wirksamkeit

In Laborversuchen wirkten die Gerbstoffe von Blutwurz hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Viren.

Blutwurz als Hausmittel

Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Blutwurz als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir zeigen Ihnen auch Alternativen auf und stellen dar, welche Mittel und Darreichungsformen besser oder schlechter wirken. Wir empfehlen Blutwurz als:

Interessantes über Blutwurz

Der Blutwurz oder auch Tormentill (Potentilla tormentilla) genannt gehört zu der Familie der Rosengewächse. Zu medizinischen Zwecken verwendet wird nur Blutwurz, der aus Osteuropa importiert wird. Er bevorzugt sonnige Plätze und sandige, nährstoffarme Böden.

Die Erstveröffentlichung von Blutwurz in einem Buch erfolgte 1753 unter dem Namen Tormentilla erecta durch Carl von Linné. Ihren Namen kann man von ihrem blutroten Saft ableiten. Dieser tritt aus, wenn man die Wurzel anschneidet. Früher hat das Volk der „Samen“ Blutwurz genutzt um damit ihre Rentierfälle zu gerben und zu färben.

Bildnachweis

  1. „blutwurz.jpg“ Bild: By Bff (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
  2. „blutwurz-heilpflanze.jpg“ Bild:By Pleple2000 (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons