Bitterklee
Der Bitterklee oder auch Fieberklee genannt, ist eine Sumpfpflanze. Er heißt zwar Fieberklee, hat aber außer dem Aussehen nichts mit dem normalen Klee gemeinsam. Mittlerweile ist der Bitterklee nicht mehr oft wild anzufinden, weshalb er in vielen Ländern unter Naturschutz steht.
Früher nahm man an, dass der Bitterklee fiebersenkend wäre und setzte ihn dementsprechend ein, weshalb er auch unter dem Namen „Fieberklee“ bekannt ist. Diese Wirkung ist jedoch mittlerweile widerlegt. Jedoch können die Bitterstoffe im Bitterklee dem Körper, vor allem im Magen-Darm-Trakt bei Beschwerden, sehr gut helfen.
Bitterklee kann man im Bau- bzw. Gartenmarkt erwerben und zum Beispiel am Gartenteich anbauen. So ist es auch möglich ihn selbst zu ernten und für den medizinischen Gebrauch zu nutzen.
Steckbrief zu Bitterklee
Beschreibung
Mehrjährige Pflanze. Wird bis zu 40 cm hoch. 3-zählige Blätter und ein hohler Stängel. Der Wurzelstock ist kriechend. Die Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni und als Trauben an einem Stiel. Sie sind weiß-rosa gefärbt und haben einen Durchmesser von 1,5 cm. Die fünfzähligen Blüten haben kleine weiße Härchen an der Innenseite der Kronblätter. Aus ihnen entwickeln sich im Herbst eiförmige Kapseln. Im Herbst kommt es vor, dass der Fieberklee ein zweites Mal blüht.
Herkunft
Nordeuropa; wächst in Sümpfen, Mooren und Ufern
Andere Namen
Bachgräslein, Bachgräsli, Biberklee, Bitterblad, Bitterblatt, Bocksbohnenblätter, Bohnenblad, Butterklee, Dreeblatt, Dreiblatt, Dreiblättriger Fieberklee, Feverkrut, Fieberklee, Fröschekohl, Gallkraut, Gottvergessentee, Hasenohr, Kreuztee, Magenklee, Monatsblume, Moosklee, Scharbocksklee, Sumpf-Bitterklee, Sumpfklee, Wasserfieberklee, Wasserfieberkraut, Wasserklee, Ziegenlappen, Zottelblume
Inhaltsstoffe
Alkaloide, Bitterstoffe, Cumarine, Dihydrofoliamenthin, Emulsin, fettes Öl, Flavanoide, 7% Gerbstoffe, Gentianin, Loganin, Menyanthin, Mineralien, Palmitin, Saponine, Tannine
Verwendete Pflanzenteile
Blätter, Kraut, Wurzel
Aufbewahrung
trocken, lichtgeschützt
Bitterklee als Heilpflanze
Fieberklee ist sehr bitter und fördert durch seine Bitterstoffe die Magensaft- und Speichelsekretion. Er wirkt ähnlich wie Enzianwurzel oder Tausendgüldenkraut.
Bitterkleeblätter kommen auch in Fertigarzneimitteln für Leber und Galle oder anderen Stärkungsmitteln vor. Früher wurden Fieberkleeblätter als Vitamin-C-Lieferant auf Schiffen verwendet um Skorblut vorzubeugen. In einigen Kräuterlikören und Verdauungsschnäpsen werden Fieberkleeauszüge verwendet, welche dem Magen nach einem schweren Essen bei der Verdauung helfen sollen.
Ab Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Bitterklee dann zur klassischen Bitterstoffdroge und damit als Magenstärkungsmittel verabreicht, was sich bis heute hin durchzieht. Fieberkleeblätter findet man auch als Zusatz in vielen Fertigteemischungen.
Heilwirkung von Bitterklee
- appetitanregend
- blutreinigend
- blutverbessernd
- blutvermehrend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- krampflösend
- reinigend
- schweißtreibend
- verdauungsfördernd
- speichelanregend
- magensaftanregend
Wogegen Bitterklee hilft
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsprobleme
- Blähungen
- Blutarmut
- Ekzeme
- Gallebeschwerden
- Gelbsucht
- Gastritis
- Gicht
- Hautausschlag
- Husten
- Infektionen
- Leberbeschwerden
- Magenbeschwerden
- Migräne
- Muskelschwäche
- Nervosität
- Ohrenschmerzen
- Rheuma
- Sodbrennen
- Verstopfung
- Wassersucht
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Muskelschmerzen
- Völlegefühl
- Oberbauchbeschwerden
Wie Bitterklee angewendet wird
- Kaltauszug
- Aufguss
- Gurgelwasser
- Umschläge
- Tinktur
Nebenwirkungen von Bitterklee
Leicht giftig, bei Überdosierung: Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen!
Bitterklee als Hausmittel
Bitterklee wird immer noch häufig als Hausmittel gegen Fieber empfohlen, obwohl diese Wirkung wiederlegt ist. Erfahren Sie ins unseren Artikeln welche Hausmittel sinnvoller eingesetzt werden können und wie diese wirken.
Interessantes über Bitterklee
Bitterklee ist ein Verwandter des Enzian. Er wächst in Sümpfen, Mooren und an Ufern. Der Bitterklee (Menyanthes trifoliata) gehört zu der Familie der Fieberkleegewächse. Die Sammelzeit dauert von Mai bis Juni. Das erste Mal wurde der Fieberklee im 16. Jahrhundert beschrieben. Ein Jahrhundert später wurde er dann als Heilkraut eingesetzt.
In Lappland wurde das Wurzelpulver zum Brotbacken genutzt und in England war es ein Hopfenersatz zum Bier brauen. Weidetiere die eine Magen-Darm-Erkrankung haben kann man mit frischen Pflanzen oder Fieberkleetee behandeln.