Anis

Die aus Asien und Mittelmeerländern stammende Heilpflanze ist mittlerweile auch in Mitteleuropa eine sehr beliebte Pflanze und muss jährlich neu ausgesät werden. Sie wird in Schnäpsen – zum Beispiel dem bekannten griechischen Ouzo – aber auch in der Winterzeit beim Kekse backen verwendet.

Vor tausenden von Jahren hat man den Anis sogar Göttern geopfert und später in viele festliche Gerichte miteingebunden. Er galt bei Hexen als wirksames Mittel gegen schlechte Träume und Hausfrauen nutzten es gerne, um Ihre müden Männer wieder munter zu machen.

Der einzigartige Duft weckt in den meisten Menschen Erinnerungen an vergangene Winterabende. Generell wird der Anis zur Linderung von Verdauungsschwierigkeiten oder bei Atemwegsinfekten eingesetzt.

Beim Anis machen wir uns die Früchte der Pflanze zunutze

Steckbrief zu Anis

Beschreibung

Der Anis wird in etwa 50cm hoch, wird nach oben hin ästig. Der Stängel ist stark verzweigt und leicht behaart.

Die unteren Blätter der Pflanze sind gestielt und gezähnt, die oberen Blätter sind dreilappig.

Die weißen Dolden des Anises blühen in der Zeit von Juli bis August. Später entstehen daraus eiförmige Früchte. Anis duftet sehr angenehm.

Herkunft

Asien und Mittelmeerländer. Mittlerweile auch Mitteleuropa. Der Anis mag es an nährreichen Böden und warmen und sonnigen Orten. Es sollte sowohl Wasser, als auch genügend Luft vorhanden sein. Anisanbau gibt es heute in Südeuropa, Türkei, China, Indien, Mittelasien und Japan.

Andere Namen

Aneis, Arnis, Brotsamen, Enes, Enis, Einis, Jenes, Römischer Fenchel, Süsser Kümmel, Änes

Inhaltsstoffe

5% ätherisches Öl, 1-4% Estragol, 0,3-0,4% Anethol, Isoanethol, Anisketon, Anisaldehyd, Anissäure, Acetaldehyd, Acetylcholin, Azulen, Bergapten, Bor, Kampfer, Carvon, Chamazulen, Eugenol, Kaffeesäure, Cumarine, Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Xanthotoxin, Vitamin C, Phenolcarbonsäuren, Flavonoide

Verwendete Pflanzenteile

Früchte (Samenähnlich)

Aufbewahrung

Die Samen-Früchte können im Frühherbst gesammelt und leicht nachgetrocknet werden. Im trockenen Zustand sind sie dann lagerungsfähig. Meist wird es als Inhaltsstoff für Tees, Bonbons, etc. verwendet. Anisöl lichtgeschützt und luftdicht aufbewahren.

Anis als Heilpflanze

Anis hat vielfältige Heilwirkungen und Anwendungsmöglichkeiten

Anis wird vor allem stillenden Müttern empfohlen, um die Milchproduktion anzuregen. Gleichzeitig soll dabei dem Säugling die verdauungsfördernde Kraft durch die Muttermilch weitergegeben werden.

Der süßliche Geschmack und das blumige Aroma sind sehr willkommen in Speisen, aber auch als Duftstoffe. Zusätzlich zu den bekannten Wirkungen hat der Anis wegen seines ätherischen Öles auch eine durchblutungsfördernde Wirkung, welche gerade bei rheumatischen Erkrankungen, Gelenksbeschwerden und arteriellen Problemen erwünscht ist.

Anisöl kann mit anderen Ölen oder Salben zur äußeren Anwendung angemischt oder auch mit Wasser als Inhalationsbad gegen Erkältungssymptome verwendet werden. Er löst festsitzenden Schleim aus den Bronchien und lindert sogar Beschwerden von Nasennebenhöhlenentzündungen. Die entkrampfende Wirkung ist nicht nur für Babys, sondern auch für Erwachsene von Vorteil. Es bietet sich an Anisextrakte bei Blähungen, Verdauungsproblemen oder Völlegefühl einzunehmen.

Heilwirkung von Anis

Wogegen Anis hilft

Wie Anis angewendet wird

Hinweis: bei Verwendung frischer Fruchtsamen ist es wichtig sie erst kurz vor dem Gebrauch anzudrücken.

Nebenwirkungen von Anis

Kann zu allergischen Reaktionen der Haut bzw. des Magen-Darm-Traktes führen.

Nicht geeignet für Personen die empfindlich auf Anis, Anethol oder andere Doldengewächse reagieren. In der Schwangerschaft sollte ebenso darauf verzichtet werden. Stillende Mütter sollten den Gebrauch auch sehr einschränken – das gilt auch für die Anwendung bei Säuglingen und Kindern.

Das Anisöl sollte zur innerlichen Anwendung immer verdünnt werden, da es eine betäubende, rauschähnliche Wirkung haben kann. Es kann die Augen reizen. Das Anisöl sollte nicht äußerlich angewendet werden, da dies bei Sonneneinstrahlung zu Dermatosen führen kann. Das ätherische Öl sollte sehr sparsam und nicht über längere Zeit verwendet werden.

Studien zur Wirksamkeit

In Laborversuchen konnte man feststellen, dass das ätherische Anisöl gegen Hefe- und Hautpilze wirkt, da es antimykotische und antibakterielle Aktivitäten nachweist.

Nach Kommission E hat Anis eine expektorierende Wirkung, was bedeutet, dass er auswurffördernd ist. Außerdem hat er eine nachgewiesene krampflösende Wirkung. Ebenso befürwortet das BGA und ESCOP die Verwendung von Anis bei Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl und bei Atemwegsbeschwerden.

Anis als Hausmittel

Erfahren Sie mehr zur Anwendung und Wirkung von Anis als Heil- und Hausmittel in unseren Artikeln. Wir empfehlen Anis als:

Interessantes über Anis

Seit der Antike wird von den Ägyptern Anis als Gewürz für Speisen eingesetzt. Der griechische Arzt Dioskurides erwähnte ihn dann als Heilpflanze und beschrieb dessen Wirkung. Auch bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum wurden Anisfrüchte gefunden. Damals war es beliebt sich mit einem Anis-Sud zu waschen, da ihm eine verjüngende Wirkung zugesagt wurde und es helfen sollte vital zu bleiben.

Für den medizinischen Gebrauch heutzutage wird Anis in der Türkei, Spanien und in Ägypten angebaut. Er gehört zu der Familie der Doldenblütler und ist aus der Gattung der Bibernellen. Der Anis (Pimpinella anisum) wurde 2014 zur Heilpflanze des Jahres gewählt, da er nicht nur einen angenehmen Geschmack bzw. Geruch hat, sondern auch vielfältige Heilkräfte besitzt. Die puren Früchte zu kauen soll sogar gegen üblen Mundgeruch wirken, einen angenehmen Atem geben und gut für das Zahnfleisch sein. Im Schlafzimmer kann Anis zum Beispiel in ein Duftkissen getan werden um Schlafstörungen oder Einschlafschwierigkeiten vorzubeugen, aber auch um eine aphrodisierende Wirkung zu erreichen.